Brighton ist eine ca. 280 Tsd. Einwohner große Stadt an der Südküste Großbritanniens. Sie liegt ca. 50 Meilen südlich von London und schwillt im Sommer auf ihre dreifache Einwohnerzahl an. Ein Grund hierfür sind zahlreiche Studenten und Sprachreisende, die an den zwei Universitäten und zahlreichen Sprachschulen der Stadt ihre Englischkenntnisse verbessern wollen.
Durch ein Stipendium der Harald-Stoess-Erinnerungsstiftung wurde im Juli diesen Jahres auch mir eine dreiwöchige Sprachreise nach Brighton ermöglicht. Ich studierte an der EmbassyCES, der wohl renommiertesten Sprachschule vor Ort. Am ersten Schultag nach meiner Ankunft wurde ein mündlicher und ein schriftlicher Einstufungstest zur Ermittlung der Sprachkenntnisse durchgeführt. Man wurde in Klassen mit höchstens 15 Schülern eingeteilt und besuchte dann jeden Tag für vier Stunden (vormittags oder nachmittags) den Unterricht. Zusätzlich wurde ein Intensivkurs angeboten, dessen Schwerpunkt wählbar war. Ich entschied mich für „Business and Communication“ und besuchte diesen Kurs zusätzlich jeden Mittag für zwei Stunden.
Der Unterricht verlief meist sehr interaktiv, vieles wurde mit dem Sitznachbar, der aus einem anderen Land stammen musste, besprochen, über die vielen unterschiedlichen Kulturen aus denen die Schüler stammten, diskutiert. Zur Wiederholung und Anpassung des Niveaus wurden jeden Montag Vergleichstests geschrieben. Zusätzlich bestand das Angebot außerhalb des Unterrichts online seine Kenntnisse auszubauen und in dem wöchentlichen „Conversation Club“ auch Fähigkeiten in der Kommunikation zu vertiefen. Nach Ablauf der drei Wochen erhielt ich ein Zertifikat mit Angaben zu meinem Sprachniveau und Bestätigung der regelmäßigen Teilnahme am Unterricht.
Außerhalb der Schule gab es eine Vielzahl von Angeboten, an denen man teilnehmen konnte. So gab es täglich mindestens eine Aktivität, die besucht werden konnte. Das Angebot umfasste sportliche Aktivitäten wie Fußball und Badminton, am Wochenende wurden Touren zu Sehenswürdigkeiten in der Umgebung angeboten. Darüber hinaus wurde für volljährige Schüler auch das Nachtleben der Stadt präsentiert.
Am Wochenende meiner Anreise besuchte ich zuerst die Innenstadt von Brighton mit ihrem Strand und dem berühmten Brighton Pier. Beides lag ca. 10 min zu Fuß von der Schule entfernt. Die Innenstadt von Brighton ist durch unzählige Pubs und Clubs gezeichnet. Auch für das perfekte Shopping-Erlebnis ist gesorgt. Der „Churchill Square“, ein großes Einkaufszentrum direkt an der Hauptstraße hat 7 Tage in der Woche geöffnet. Ich lebte in der Residenz der Schule, die sich im gleichen Gebäude wie die Schule befand. Das Zimmer war klein aber ausreichend mit eigenem Badezimmer, einem Bett und einem Schreibtisch. Für meine Verpflegung sorgte die Kantine, welche ganz gegen den Ruf der englischen Küche eine große Auswahl an leckerem Essen für alle Geschmäcker bot.
Am zweiten Wochenende besuchte ich samstags Stonehenge. Der Ausflug war über die Schule organisiert. Sonntags fuhr ich zusammen mit ein paar neu gewonnen Freunden mit dem Zug nach London. Dort besuchten wir den Saint-James-Park, die Victoria Station, Buckingham Palace und das alte Justizgebäude. Um neue Freundschaften knüpfen zu können, empfahl es sich sehr, abends in Pubs und Clubs zu gehen. Dort konnte man sein neu erlerntes Wissen anwenden, seine Sprachkenntnisse festigen und Kulturen der ganzen Welt antreffen. Kulturelle Hürden gab es nur wenige, obwohl Menschen aus allen Ländern der Welt anzutreffen waren. Wie die einheimische Bevölkerung von Brighton war die gesamte Gemeinschaft sehr weltoffen, freundlich und frei von Vorurteilen.
In der zweiten Woche besuchte ich „Devils‘ Dike“, ein Naturschutzgebiet in der Nähe von Brighton, welchen problemlos mit dem Stadtbus zu erreichen war. Es handelt sich dabei um ein tiefes Tal, das durch Gletscher in der letzten Eiszeit geformt wurde.
Am darauffolgenden Wochenende besuchte ich „Seven Sisters“, eine Formation aus Kreidefelsen zwischen Seaford und Eastborne, ca. 20 Meilen von Brighton entfernt. Ganz gegen das Vorurteil in Großbritannien würde es nur regnen, war das Wetter an diesem Wochenende und die darauffolgende Zeit bis zu meiner Abreise meist sonnig und warm. So konnte ich sonntags meine Zeit am Strand von Brighton mit Freunden genießen.
Am letzten Wochenende vor meiner Abreise besuchte ich nochmals London. In einer kleinen Gruppe besichtigten wir den Hyde Park, Green Park, das London Eye, den Big Ben und Westminster Bridge, die Saint Pauls‘ Cathedral, die London Bridge, das Westminster Abbey sowie den Stadtteil Temple mit seiner Temple Church. Wir nutzten die „Tube“, also das U-Bahn-Netz von London, um schnell die einzelnen Orte erreichen zu können.
Meine Sprachreise war kulturell, sprachlich und touristisch gesehen ein voller Erfolg. Ich konnte viele neue Kontakte knüpfen, meine Sprachkenntnisse verbessern und eine sehr interessante, interkulturelle Stadt erleben, die ich nicht das letzte Mal bereist habe. Mein besonderer Dank geht an die Harald-Stoess-Erinnerungsstiftung für das Ermöglichen dieser besonderen Erfahrung sowie an Frau Gertheim für eine absolut optimale Organisation.
Bilder und Text: Magdalena Laier